Gießener Anzeiger, 20. Oktober 2025
Wirtschaftsplan rechnet mit Plus
Traditionelle Waldbegehung in Leihgestern – Wildschweine machen Sorgen
Linden (twi). Zur traditionellen Waldbegehung mit Revierförster Jörg Sennstock konnte Bauausschussvorsitzender Burkhard Nöh fast 40 Teilnehmer begrüßen. Die sich über zwei Kilometer erstreckende und eineinhalb Stunden lange Waldbegehung ging dieses Mal durch den Leihgesterner Wald, wobei der Waldwirtschaftsplan 2026 wie auch Trimm-Dich-Pfad und die Hügelgräber im Mittelpunkt standen.
Stets bestand beim Gang durch den Wald die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Wie Sennstock berichtete, ist im kommenden Jahr ein Holzeinschlag von 1500 Festmetern vorgesehen. Dieser liegt unter dem eigentlichen Wert, den die Forsteinrichtung vorsieht. Überhaupt werde dieses Werk aktuell überarbeitet, was alle zehn Jahre erfolge. Der Waldwirtschaftsplan 2026 sieht Ausgaben über 128 000 Euro und Einnahmen von 132 000 Euro vor. Der Lindener Wald insgesamt weist keine großen kahlen Flächen mehr auf. Neben den angelegten Biotopen werden auch Trimmpfad und die Waldwege gepflegt, zumal der Lindener Wald höchstfrequentiert ist.
Der größte Einschlag erfolgte bei den Kieferbeständen. Am 3. Mai mussten zwölf Eichen als Folge von Stürmen gefällt werden. Dafür wurden Roterlen neu gepflanzt. »Lindener Eichen neigen dazu, gerade zu wachsen«, stellte der Revierförster anhand 200 Jahre alter Eichenbäume fest. »Die könnten uns einiges erzählen. Da gehst du auch mit Demut daran, mit denen haben Generationen gearbeitet.« Allerdings sei eine Verjüngung des Eichenbestands nur mit ganz radikalen Maßnahmen möglich, denn Eichen benötigten viel Licht. Die Hügelgräber im Wald gegenüber seien allesamt bereits von Grabräubern geplündert wurden. Auf die Frage nach dem Wildbestand, sprach der Förster von »einem angepassten Wildbestand«, jedoch machten die Wildschweine Sorgen. Durch eine weitere Öffnung beschrankter Zufahrten zum Wald sollen künftig auch Lastenfahrräder bei geschlossener Schranke in den Wald fahren können – bei der Zufahrt Steinweg wie auch in der Ranzenschneise.