Gießener Anzeiger, 13. September 2025
Noch Mitstreiter gesucht
Stadt Linden will Beirat für Senioren und Menschen mit Behinderung schaffen
Linden (twi). Bereits im Juni 2023 hatten die Freien Wähler die Einberufung eines »Beirates für Menschen mit Behinderung« beantragt. Daraufhin wurde ein Arbeitskreis mit Matthias Spangeberg (SPD), Joachim Schaffer (FW) und Karla Sell (Grüne) gebildet, dessen Arbeit nun in einen Vorschlag für einen »Behinderten- und Seniorenbeirat (BSB)« mündete. Eine Geschäftsordnung wurde bereits erarbeitet und nun vom Magistrat die Schaffung eines solchen Gremiums vorgeschlagen. Doch bereits am Namen störte sich SPD-Fraktionsvorsitzende Gudrun Lang und schlug eine Umbenennung in »Beirat für Senioren und Menschen mit Behinderung« vor. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Gremiums hakte CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Altenheimer nach. Eine künftige Amtszeit des zwölfköpfigen Gremiums ist an die Legislaturperiode der Stadtverordnetenversammlung gekoppelt.
Interessenten für die Mitarbeit können sich bei der Stadt Linden bewerben. Der Beirat wird von der Stadtverordnetenversammlung in ihrer ersten Sitzung nach der konstituierenden Sitzung gewählt. Mitglieder des Beirats sind Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und Verbänden und auch Einzelmitglieder. Die Mitglieder und deren Stellvertreter werden aus den Vereinen/Verbänden benannt. Laut Geschäftsordnung sollen Awo, Diakonie, Lebenshilfe und VdK je einen Vertreter benennen. Darüber hinaus vier Personen für den Seniorenbereich (über 60 Jahre alt) und vier weitere für den behinderten Bereich, (über 18 Jahre alt). Betreuende Personen können ebenfalls in den Beirat gewählt werden. Als solche gelten nicht nur gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer im Sinne des Betreuungsgesetzes, sondern auch Personen mit nachgewiesener Pflegeerfahrung. Allerdings wurden die vier Vereine nicht im Vorfeld befragt, ob sie überhaupt Interesse haben oder in der Lage sind, eine Person für das Gremium zu benennen. Die Geschäftsordnung soll am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Wobei die derzeit amtierenden Mitglieder des Seniorenbeirats mit der Wahl eines neuen Vorstands ihr Amt verlieren.
Der neue Beirat soll Antrags- und Rederecht in der Stadtverordnetenversammlung und ihrer Gremien in allen Angelegenheiten der behinderten und älteren Menschen in der Stadt haben. Aufgrund der Erweiterung des bisherigen Seniorenbeirats ist auch eine Änderung der städtischen Hauptsatzung aufgrund der Neubenennung des Beirats erforderlich. Dies alles erhielt eine einstimmige Beschlussempfehlung für die Stadtverordnetenversammung. »Wir werden nun alles vorbereiten, dass es nach der Kommunalwahl losgehen kann«, versprach Bürgermeister Fabian Wedemann (CDU), um nach einigen Einwendungen angesichts des knappen Zeitraums doch noch einen neuen Zeitplan zu überlegen.