Gießener Anzeiger, 25. April 2025
Einer zahlt sechs Jahre Steuern nach
Temporäre Amnestie des Lindener Magistrats wirkt bei Hundehaltern
Linden (twi). 25 Hunde-Steuersünder haben sich in Linden nach einem im Dezember von Bürgermeister Fabian Wedemann (CDU) erfolgten Aufruf bei der Stadtverwaltung gemeldet und ihre Vierbeiner nachträglich angemeldet.
Bis zum 31. März hatte der Magistrat Hundehaltern eine »Übergangsfrist« eingeräumt und ab April verstärkte Kontrollen angekündigt, ob denn die Hunde auch angemeldet sind und für diese Hundesteuer entrichtet wird.
In der nächsten Stadtverordnetensitzung am 13. Mai soll vor diesem Hintergrund dann auch die »Satzung über die Erhebung einer Hundesteuer im Gebiet der Stadt Linden« dahingehend geändert werden, dass nun auch Bußgelder für nicht ordnungsgemäß angemeldete Hunde erhoben werden können. Laut Satzung müssen Hunde in Linden »innerhalb von zwei Wochen nach der Aufnahme oder – wenn der Hund dem Halter durch Geburt einer von ihm gehaltenen Hündin zugewachsen ist – innerhalb von zwei Wochen, nachdem der Hund drei Monate alt geworden ist, bei der Stadt unter Angabe der Rasse und der Abstammung des Tieres schriftlich angemeldet werden. Die Steuerpflicht entsteht »mit dem 1. des Monats, in dem der Hund in einem Haushalt aufgenommen wird«, heißt es in der Satzung. Für Hundehalter, die versäumt hatten, ihren Vierbeiner anzumelden, hatte Wedemann im November im offiziellen Amtlichen Bekanntmachungsorgan wie auch über den städtischen Internetauftritt aufgerufen, dies bis zum 31. März dieses Jahres nachzuholen, ohne dafür belangt zu werden.
25 Hundehalter meldeten in diesem Zeitraum ihre Hunde nachträglich an, wobei es in den letzten drei Wochen vor Fristende den klassischen »Endspurt« mit 13 Anmeldungen gab. Von diesen erfolgten drei rückwirkend. Für einen Hund wurden sogar rückwirkend für sechs Jahre die fälligen Steuern nachentrichtet, hob Wedemann nun zum Abschluss der Aktion hervor.
Gerade der Nachzahler beeindruckte das Stadtoberhaupt, der eingesehen hatte, dass die Steuern ja auch nicht willkürlich sind. Künftig sollen Hundehalter und die »Marken« ihrer Vierbeiner verstärkt kontrolliert und immer noch säumige Halter dann auch zur Kasse gebeten werden.
In diesem Zusammenhang verweist der Bürgermeister darauf, dass Hundehalter dazu verpflichtet sind »den gehaltenen Hund/ die gehaltenen Hunde mit einer gültigen und sichtbaren Hundemarke zu versehen«. Eine Anmeldung kann über die Homepage der Stadt auch über die Rubrik Formularservice erfolgen.
Aktuell erhebt die Stadt jährlich für den ersten Hund 48 Euro, für den zweiten Hund 72 Euro und für jeden dritten und jeden weiteren Hund 144 Euro.
Für als »gefährliche Hunde« eingestufte Vierbeiner werden in der Stadt Linden jährlich gleich 600 Euro fällig.